Zahlen & Fakten: Trend zu pflanzlichen Produkten

Zahlen & Fakten: Trend zu pflanzlichen Produkten

07.12.2020

Sorgen um Gesundheit, Umwelt und Tierwohl haben sich durch die Corona-Krise vielfach gesteigert und zahlreiche Personen zum Überdenken ihrer Essgewohnheiten veranlasst. Nicht verwunderlich, denn die Massentierhaltung ist laut Vereinten Nationen und Weltgesundheitsorganisation direkt – durch das Halten von Tieren auf engstem Raum – und indirekt – durch die Zerstörung von natürlichen Lebensräumen – der größte Risikofaktor in puncto zoonotischer Pandemien. Die Nachfrage nach pflanzlichen Produkten steigt nun noch rasanter als bisher.

  • Stetiger Ernährungswandel seit Jahren: Pflanzenbasierte Ernährungsformen wachsen kontinuierlich. In Österreich leben etwa 9 % vegetarisch und 1 % vegan. Etwa die Hälfte der Bevölkerung will weniger Fleisch konsumieren. (Quelle: Gallup 2018)

  • Aktueller Ernährungswandel seit Corona: In den letzten Monaten kam es für viele zu einer intensiven Auseinandersetzung mit der Ernährung. Die Pandemie hat beispielsweise 20 % der Brit:innen zu einer (weiteren) Fleischreduktion veranlasst. Neben finanziellen Motiven (15 %) waren insbesondere Produktverfügbarkeit (41 %) und Sorge um Gesundheit, Umwelt und Tiere (43 %) ausschlaggebend. (Quelle: The Vegan Society 2020)

  • Sinkender Fleischkonsum durch Corona: Der globale Pro-Kopf-Konsum von Fleisch wird in diesem Jahr voraussichtlich um etwa 3 % sinken. Ein derart starker Rückgang wurde zuletzt im Jahr 2000 verzeichnet. Nennenswert ist, dass der Nachfragerückgang in jeder größeren Region weltweit stattfindet. (Quelle: United Nations 2020)

  • Flexitarier:innen sorgen für Nachfrage-Boost: 95 % der veganen und 90 % der vegetarischen Produkte werden in Österreich von Konsument:innen gekauft, die ihren Fleischkonsum reduzieren wollen. (Quelle: Spar 2018). Zudem kauft ein Drittel der österreichischen Haushalte Pflanzenmilch (Quelle: AT GfK Consumer Panel 2021).
     
  • Wunsch nach pflanzlicher Vielfalt: Veganer:innen, Vegetarier:innen und Flexitarier:innen wollen in Supermärkten mehr pflanzliche Auswahl sehen. Besonders gefragt sind Käse- und Fleischalternativen. Sie werden von der Zielgruppe bereits zu 44 % bzw. 63 % konsumiert. Alternativen zu Fisch und Ei werden erst selten gegessen (14 % bzw. 12 %) – nicht mangels Nachfrage, sondern mangels Angebot. (Quelle: ProVeg 2020)

  • Markt der Zukunft: Mit konventionellem Fleisch von toten Tieren werden 2040 nur mehr 40 % des Umsatzes der Fleischwirtschaft erzielt werden. Der Großteil wird auf alternative Proteinquellen – pflanzliche Fleischalternativen (25 %) und zellbasiertes Fleisch (35 %) – entfallen. (Quelle: Kearney 2019)

 

In der Gastronomie, Lebensmittelindustrie sowie im Handel führt kein Weg an pflanzlichen Alternativen vorbei. Wer das Potential des gigantischen Marktes für vegane Produkte frühzeitig erkennt und mit attraktiven Produkten antwortet, wird den Veggie-Boom erfolgreich für sich nutzen können.