25 Jahre Veganmania – Von der kleinen Kundgebung zum großen Streetfood-Festival

25 Jahre Veganmania – Von der kleinen Kundgebung zum großen Streetfood-Festival

10.05.2023


Veganmania Donauinsel 2022

Nicht weniger als ein Vierteljahrhundert ist vergangen, seit die erste Veganmania stattgefunden hat. 1998 haben Tierschutzaktivist:innen am Wiener Stephansplatz das erste vegane Sommerfest veranstaltet. 1999 wurde von ihnen die Vegane Gesellschaft Österreich gegründet, unter deren Organisation die Veganmania seitdem stattfindet. Die Geburtsstunden und ersten Schritte von der Veganmania und unserem Verein sind somit eng verbunden. Machen wir eine kleine Reise durch 25 Jahre Veganmania.

Von Wien aus in alle Bundesländer

Jahr für Jahr hat die Veganmania in Wien seit ihrer Premiere 1998 stattgefunden (pandemiebedingt ausgenommen 2020). Jahr für Jahr ist sie beliebter geworden und schnell wagte sie die ersten Schritte über die Grenzen der Hauptstadt hinaus. 2000 wurde das vegane Straßenfest erstmals in Salzburg veranstaltet, 2001 in Graz und 2003 in Innsbruck. Seitdem stehen diese und andere Städte immer wieder auf dem Programm der Veganmania. So hat sie sich in allen Bundesländern einen Namen gemacht und trägt den Gedanken der veganen Lebensweise über Wien hinaus. 2023 finden nicht nur Veganmanias in Wien statt, sondern je eine in Graz, Linz und Innsbruck. Zur Entwicklung der Veganmania meint unser Obmann Felix Hnat, der die veganen Sommerfeste wie kaum ein anderer kennt: „Die Veganmania hat sich in den letzten Jahren zum größten Streetfood-Festival in ganz Österreich entwickelt. Sie ist damit schon lange in der Mitte der Gesellschaft angekommen und wird von Veganer:innen, Vegetarier:innen und Mischköstler:innen gleichermaßen gerne besucht.“

„Wir haben in diesem Jahr Veganmanias in Wien, Graz, Linz und Innsbruck für euch geplant. 25 Jahre Veganmania müssen aber noch mehr gefeiert werden. Daher gibt es zusätzlich eine Veganmania im Oktober am Rathausplatz und damit im Herzen Wiens. Wir freuen uns auf euch!“  – Eventteam, Vegane Gesellschaft

Veganmanias damals: Vegane Lebensweise bekannt machen

Der Geburtsort der Veganmania ist bis heute wichtig und zeichnet den Vegan-Boom in Österreich nach. Die erste Veganmania in Wien wurde als politische Kundgebung organisiert und setzte sich aus einigen Infoständen zu Tierrechten und Veganismus zusammen. „Vegetarismus ist wahrscheinlich jeder und jedem ein Begriff“, steht in der Einladung zu einem der ersten veganen Straßenfeste. Über Veganismus kann das Ende der 1990er und Anfang der 2000er nicht gesagt werden. Es folgt eine kurze Definition in der Veranstaltungseinladung: „Veganismus bedeutet, ohne jegliche tierliche Produkte zu leben, und zwar nicht nur beim Essen (Fleisch, Milch, Eier), sondern auch bei der Kleidung (Pelz, Leder, Wolle) oder bei Haushaltsprodukten und Kosmetika (ohne Tierversuche).“ Ziel der eigenen Veranstaltung war es demnach, zu zeigen, dass „Veganismus Lebenslust mit gutem Gewissen ist“. Die Öffentlichkeit wurde also über die Ausbeutung von Tieren informiert und ihr sollte eine vegane Lebensweise schmackhaft gemacht werden. Bei den ersten Veganmanias haben Tierschutzaktivist:innen rein pflanzliche Kuchen gebacken und zum Verkosten eingeladen. Schnell haben sich Pionierunternehmen wie Hiel, Sojarei und Vegusto angeschlossen und vegane Milch- und Fleischalternativen angeboten. Über die Jahre sind immer mehr Aussteller:innen dazugekommen – und auch so mancher Weltrekord. Zusammen mit dem Bäcker, Konditor und Erfinder des Ei-Ersatzes MyEy, Chris Geiser, haben wir beispielsweise ein lebensgroßes Schwein aus Marzipan geschaffen (2012), eine vegane Schokorolle mit einer Länge von 110 Metern gebacken (2011) sowie ein veganes Spiegelei mit einem Durchmesser von 1,5 Metern gebraten (2014), die jeweils die weltweit größten ihrer Art waren.


Veganmania Museumsquartier und Donauinsel

Veganmanias heute: Pflanzliche Ernährung bei allen beliebt machen

Während die vegane Lebensweise vor 25 Jahren nur einem kleinen Teil der Bevölkerung bekannt war und sie von einem noch weit kleineren Teil gelebt wurde, spielen Tier-, Umwelt und Klimaschutz und damit auch eine pflanzliche oder zumindest pflanzenbasierte Ernährung heute für immer mehr Menschen eine Rolle. Der Großteil erkennt die Vorteile des Veganismus an. Das Engagement der Aktivist:innen von damals und die Anfänge der Veganmanias haben dabei wichtige Weichen für die vegane Lebensweise in Österreich gestellt. Wien zählt heute zu den veganfreundlichsten Städten weltweit. Das Interesse an der Pflanzenküche ist unter Wiener:innen und Tourist:innen, die in die österreichische Hauptstadt kommen, entsprechend groß. Das unterstreicht auch die Veganmania Museumsquartier. 120 Stände, davon 40 Essensstände, zeigen die Vielfalt der veganen Lebensweise und pflanzlichen Küche auf. Täglich werden etwa 15.000 Besucher:innen gezählt. Von früh bis spät stehen rein pflanzliche Köstlichkeiten der österreichischen und internationalen Küche bereit. Österreichische Knödel, ungarisches Gulasch, italienische Pizza, indische Currys, türkischer Döner, äthiopische Eintöpfe – die Veganmania lädt zu einer kulinarischen Reise rund um die Welt ein. Organisiert wird sie heute von einem 10-köpfigen Team der Veganen Gesellschaft und vor Ort wird sie gemeinsam mit vielen ehrenamtlichen Helfer:innen über die Bühne gebracht. Großartiges rein pflanzliches Essen, sommerliches Ambiente, Zeit und Raum, um alte Freund:innen zu treffen und neue kennenzulernen  – dafür steht die Veganmania seit 25 Jahren. Überzeugen kann man sich im Jubiläumsjahr davon gleich sechsmal.

„Für mich ist die Veganmania ein Mikrokosmos, der die vegane Lebensweise in ihren vielfältigen Facetten abbildet. Alle können hineinschnuppern  – ganz ohne Eintritt! Besonders motiviert es mich, wenn Menschen auf mich zukommen, die mir erzählen, dass sie sich im Zuge einer Veganmania entschlossen haben, vegan zu leben.“  – Lisa Klein, Eventmanagerin, Vegane Gesellschaft