Sommerprogramm: Veganer Kochkurs für Kinder und Jugendliche

Sommerprogramm: Veganer Kochkurs für Kinder und Jugendliche

03.07.2023

Letzte Woche haben wir uns mit Claudia Kaml, Vegan Chef & Nutritionist aus Salzburg, auf einen Kaffee getroffen. Claudia hat mit ihren Kochkursen vor allem eine Mission: die reichhaltige pflanzliche Küche jedem:r Interessierten schmackhaft zu machen. Damit möchte sie sich nun auch an Kinder und Jugendliche richten. Diesen Sommer lädt sie junge Köch:innen zwischen 8 und 14 Jahren in ihre Küche ein, um sie in die Geheimnisse pflanzlicher Gerichte einzuweihen.

Dabei sollen die Kinder und Jugendlichen die Basics von vollwertig-veganen Zubereitungsmethoden kennenlernen und die Wirkung von pflanzenbasierten Lebensmitteln auf ihren Körper entdecken. Am Ende gehen sie dann mit einem Bündel Rezepte und einer bunten sozialen Erfahrung nach Hause.

   
© Claudia Kaml

Claudia, du bietest im August zwei Kochkurse für Kinder und Jugendliche an, in denen du sie eine Woche lang die Geheimnisse der pflanzlichen Küche lehrst. Wie bist du auf die Idee gekommen, einen Plant-based-Kochkurs für Kinder anzubieten?

Ich selbst koche seit etwa dreißig Jahren vorwiegend vollwertig-pflanzenbasiert. Nach meiner Ausbildung zum Vegan Chef & Nutritionist habe ich zuerst meine Begeisterung fürs Schreiben und Kochen verbunden und alle Rezepte niedergeschrieben und online bereitgestellt, um einer breiten Masse köstliche vegane Rezepte zugänglich zu machen. Dann kamen die Kochkurse dazu. Mir war es wichtig, Leuten praktisches Kochwissen an die Hand zu geben. Am Anfang stand die Erwachsenenzielgruppe im Fokus. Ich habe meine Kurse um die verschiedenen Vitamine herum gestaltet, angefangen mit Vitamin A. Dann kamen vegane Backkurse dazu. Nun, wo die Ferien anstehen, kam ich auf die Idee, dieses Wissen auch Kindern zu vermitteln: Ernährungsbildung muss früh beginnen.

Ist es die erste Runde?

Ja, diese beiden Kochkurse sind ein Pilotdurchlauf.

Auf deiner Website richtest du dich mit deinem Kochkurs an Kinder, für die „rein pflanzliche Mahlzeiten noch Neuland“ sind. Würdest du sagen, dass der Kurs auch für Kinder relevant ist, die aus einer veganen Familie kommen und bereits ein wenig Kocherfahrung haben?

Definitiv. Ich glaube, dass gerade der Aspekt, sie über die Wirkweise pflanzlicher Ernährung auf ihren Körper aufzuklären, für jedes Kind spannend ist. Außerdem haben sie die Gelegenheit, neue Rezepte in ihr Repertoire aufzunehmen, die sie dann mit nach Hause nehmen und mit ihrer Familie ausprobieren können. Ich glaube auch, dass es wichtig ist, dass sich jemand wirklich Zeit für sie nimmt, damit sie Schritt für Schritt etwas lernen. Dafür ist im Alltag vieler Familien nicht immer Zeit und Raum.

Deine Gerichtwahl trifft im ersten Kochkurs vor allem die klassischen Kinderwünsche wie Burger, Pizza und Pasta. Kochkurs 2 wartet hingegen mit etwas extravaganteren Rezepten auf, zum Beispiel für Dumplings oder Risotto. Wie kam diese Aufteilung?

Mir geht es vor allem darum, Kindern zu zeigen, dass ihre Lieblingsgerichte auch gesund und pflanzlich möglich sind. Bei Kochkurs 1 ist mir wichtig, die Kinder an einem Punkt abzuholen, der ihnen vertraut ist. Sie sollen nicht direkt das Gefühl haben, hier ist alles Neuland. Aber auch die Rezeptwahl von Kochkurs 2 soll ihnen zeigen, wie einfach und schmackhaft die pflanzliche Küche sein kann, auch wenn man die gewohnten Pfade mal verlässt. 


© Claudia Kaml

Wie muss man sich den Ablauf eines gemeinsamen Kochkurstages bei dir vorstellen? Kauft ihr beispielsweise auch gemeinsam ein oder erledigst du das vorab?

Die Struktur eines Tages in unserer Kochwoche kann man sich so vorstellen:

Vormittag

9:00–10:00 Uhr: Planty-Snack & Einführung in Rezepte & Zutaten

10:00–10:30 Uhr: Mise en Place, Erklärung zu Kochvorgang & Sicherheit

10:30–11:00 Uhr: Kochvorbereitung (waschen, putzen, zerkleinern, kneten ...)

11:30–12:00 Uhr: Gemeinsames Kochen & Tisch decken

Nachmittag

12:00–13:00 Uhr: Gemeinsames Mittagessen & Dessert auf der Terrasse

13:00–14:30 Uhr: Pflanzenbasierte Lebensmittel- & Kräuterkunde, Sensorikschulung

14:30–15:00 Uhr: Planty Snack & Vorbesprechung der Einkaufsplanung

Ich bin kein Fan vom Einkaufen im Supermarkt. Möglicherweise gehen wir einmal am Donnerstag gemeinsam zum Wochenmarkt. Ich baue jedoch mein Gemüse selbst in drei großen Hochbeeten an. Ich habe viele Tomatenstauden, aber von Erdbeeren über grüne Bohnen bis zu Melanzani ist alles dabei. Das meiste können wir also aus meinem Garten beziehen. So kann ich den Kindern direkt zeigen, wo was wächst und wie ich es selbst anbauen kann.

Was steckt für dich hinter dem Anliegen, Kinder auch über die Wirkung pflanzlicher Speisen auf ihren Körper zu informieren?

Nehmen wir das Beispiel des Rote-Rüben-Salats mit gerösteten Kichererbsen. Rote Rübe regt die Bildung roter Blutkörperchen an, die wiederum den Transport von Nährstoffen durch den Körper fördern. Kinder möchten verstehen und das „Warum?“ kennen. Wenn ich ihnen anschaulich und greifbar erkläre, in welcher Form eine pflanzliche Ernährung zu unserer Gesundheit beitragen kann, gebe ich ihnen gleichzeitig ein „Warum?“.

Was wünschst du dir, was Kinder neben pflanzlichen Rezepten noch aus deinen Kochkursen mit auf den Weg nehmen?

Die Begeisterung und den Willen, ihren Eltern etwas kochen zu wollen und zu zeigen, was sie gelernt haben. Ihren Selbstwert gestärkt zu sehen, dass sie Rezepte nachkochen können: „Schau Mama, ich habe da etwas gelernt und ich zeige dir jetzt, wie das geht.“

 

Unter anderem können die Teilnehmer:innen während des Kochkurses Claudias Sommer-Kusskuss-Taboulé und ihren Ajvar-Auberginen-Spitzpaprika-Aufstrich kosten. Die Rezepte dazu finden Sie hier:

Sommer-Kusskuss-Taboulé

Ajvar-Auberginen-Spitzpaprika-Aufstrich

 

Mehr Informationen zu den Kochkursen sind auf Claudias Website zu finden:

Kochkurs 1: 07. –11. August 2023

Kochkurs 2: 14.–18. August 2023

Anmeldefrist bis spätestens 16. Juli 2023


© Andreas Kolaric

 

Weitere Informationen rund um das Thema vegane Ernährung bei Kindern und Jugendlichen finden Sie auch in diesen Beiträgen: