Zoopolis

Zoopolis

15.11.2021

Sue Donaldson, Will Kymlicka
Zoopolis: Eine politische Theorie der Tierrechte

Suhrkamp Verlag
Oktober 2013
608 Seiten, 37,90 €
ISBN 978-3-518-58600-6

Eine Welt, in der Tiere Menschenrechte haben: eine Wunschvorstellung vieler Tierschützer:innen, die durch Philosoph:innen Sue Donaldson und Will Kymlicka konkretisiert wird. In ihrem zukunftsträchtigen Buch Zoopolis gehen sie einen Schritt weiter von der gängigen Tierrechtsphilosophie, in der schlicht das Leid, das Tieren zugefügt wird, kriminalisiert wird. Sie dröseln bereits bestehende politische Systeme auf und wenden sie auf Tiere an. Besprochen werden Wildtiere, domestizierte Tiere und Tiere, die unter uns leben, aber nicht domestiziert sind, wie beispielsweise Eichhörnchen oder Waschbären. In Donaldsons und Kymlickas idealer Welt besitzen domestizierte Tiere Rechte wie Staatsbürger:innen und die Refugien von Wildtieren bekommen den Status von Nationen, in die wir nicht ohne Weiteres eindringen dürfen.

Viele Aspekte des Zusammenlebens zwischen Menschen und Tieren werden beleuchtet und möglichen Konflikten wird vorgegriffen. Sie visionieren eine Welt mutualistischen Zusammenlebens, wodurch man beim Lesen dieses Buches unweigerlich eine respektvollere Haltung Tieren gegenüber bekommt. Es werden keine Kompromisse, in denen Tiere benachteiligt werden, geschlossen. Das heißt aber nicht, dass das Leben von Menschen dadurch ebenfalls stark eingeschränkt wäre. Es wäre eine Welt, in der wir alle eigentlich leben wollen. Zoopolis gibt eine bahnbrechende neue Perspektive in eine Zukunft, auf die wir und alle Tiere nur hoffen können.