Vegane Kosmetik und Mode

Vegane Kosmetik und Mode

23.01.2024

Nicht nur in tierischen Lebensmitteln steckt viel Leid, sondern auch in Kosmetik und Mode. Sowohl in konventionellen Kosmetikprodukten als auch in Naturkosmetika können tierische Inhaltsstoffe enthalten sein. Auch wenn Pelzfarmen in Österreich verboten sind, werden viele Pelze importiert und in heimischen Geschäften verkauft. Ebenso führen Wolle, Daunen und Leder zu großem Tierleid.

Kosmetik

Inhaltsstoffe tierischen Ursprungs werden sowohl für Naturkosmetika als auch für konventionelle Kosmetikprodukte verwendet. Tierische Inhaltsstoffe sind qualitativ nicht hochwertiger, sondern werden häufig deswegen verwendet, weil sie günstiger sind. Die Liste der möglichen tierischen Inhaltsstoffe ist lang und beinhaltet sowohl Stoffe von toten und lebendigen Wirbeltieren (zum Beispiel tierische Öle und Fette, Plazenta und Fruchtwasser von Säugetieren, Hormone, Milch, Eier, Gelatine) als auch von Wirbellosen (zum Beispiel Bienenwachs, Honig, Gelée Royal, Karmin). In Kosmetikprodukten stammen tierische Öle und Fette vor allem von Schweinen, Rindern, Walen, Haien, Emus, Nerzen und Schildkröten. In einigen Fällen fallen die Rohstoffe als Schlachtabfälle an, in anderen werden die Tiere nur zur Gewinnung dieser Stoffe gezüchtet.

In der EU dürfen Kosmetikprodukte und deren Inhaltsstoffe seit März 2013 nicht mehr an Tieren getestet werden. Auch Kosmetikprodukte, die im Ausland an Tieren getestet wurden, dürfen nicht importiert und in der EU verkauft werden. Das EU-Gesetz gilt nicht rückwirkend – das heißt: Produkte, die vor März 2013 an Tieren getestet wurden, dürfen weiterhin verkauft werden. Leider gibt es einige Schlupflöcher in diesem Gesetz und so werden Kosmetikinhaltsstoffe noch immer in Tierversuchen getestet. Das Chemikaliengesetz REACH der EU schreibt für viele Stoffe verpflichtende Tierversuche vor, die auch für gewisse Kosmetikinhaltsstoffe durchgeführt werden müssen. Wenn ein Unternehmen nachweisen kann, dass ein Stoff nicht nur in Kosmetika, sondern etwa auch in Putzmitteln verwendet wird, sind Tierversuche zulässig. Das V-Label oder die Veganblume (Vegan Trademark der Vegan Society) auf einem Kosmetikprodukt garantiert dir, dass es aus rein pflanzlichen Inhaltsstoffen besteht und nicht an Tieren getestet wurde.

Bildquelle: https://captaincreps.com

Mode

Nicht nur die Lebensmittelindustrie verursacht großes Tierleid, sondern auch die Textilindustrie. Leder ist kein harmloses, „natürliches“ Produkt und kein Schlachtabfall. Durch Leder werden die meisten Tierfabriken erst rentabel; 40 % der weltweiten Schlachtungen dienen auch der Lederindustrie. Die Tierhäute werden mit stark gesundheits- und umweltschädlichen Chemikalien behandelt, um eine Verwesung zu verhindern. Für die industrielle Wollproduktion müssen viele Schafe das sogenannte Mulesing ertragen. Dabei werden Hautfalten um den Schwanz der Tiere ohne Betäubung herausgeschnitten, da sich in den Falten sonst Urin und Feuchtigkeit sammeln können. Diese extrem schmerzhaften Wunden entzünden sich oftmals. Die Hälfte der in Österreich verkauften Pelze entstammt dem Fallenfang aus Alaska, Kanada und Russland. Die Tiere liegen tagelang mit gebrochenen Extremitäten in den Eisenfallen, bis sie getötet werden. 90 % der so gefangenen Tiere sind „Pelzabfall“, da sie nicht zu der gewünschten Tierart gehören. Die restlichen Pelze stammen aus Pelzfarmen, die nichts anderes als grausame Tierfabriken für Nerz & Co. sind. Federn von Gänsen und Enten sind als Daunen ein beliebtes Füllmaterial für Winterjacken und Bettdecken. Während ihres kurzen Lebens werden die Tiere vier bis fünf Mal gerupft, wobei ihnen jeweils ca. 140 g ihrer Federn entrissen werden.

Es gibt eine Vielzahl an veganen Textilien, die alle Ansprüche an qualitativ hochwertige Kleidung erfüllen. Neben Kunstleder, das meist aus Polyurethan besteht, gibt es auch immer mehr innovative Lederimitate wie Ananas- und Korkleder. Achtung: Lederprodukte gibt es in allen Preissegmenten, so können auch günstige Schuhe aus Tierhaut bestehen. Achte beim Textilienkauf auf die Etiketten. Diese verraten dir, aus welchen Materialien das Produkt besteht.

In unserem VEGAN.AT-Shop findest du eine große Auswahl an biologischen und fair hergestellten T-Shirts, Pullovern, Turnbeuteln und vielem mehr.

Viele Ideen für deinen veganen Einkauf bietet dir auch unsere Übersicht über vegane Produkte in Österreich - natürlich alle unabhängig zertifiziert mit dem V-Label.

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