Die Zukunft fährt vegan und elektrisch

Die Zukunft fährt vegan und elektrisch

25.09.2018

Marktübersicht Elektroautos

Elektroautos boomen – letztes Jahr nahmen die Neuzulassungen gegenüber dem Vorjahr um 42 % zu. Batteriepreise sinken, Reichweiten steigen und täglich entstehen neue Lademöglichkeiten. 2018 kann damit gerechnet werden, dass die Anzahl an Fahrzeugen, die mit rein elektrischem Antrieb auf Österreichs Straßen unterwegs sind, weiter rasant wächst. Steuerliche Vorteile, Förderungen, Anschaffungs- und Betriebskosten – diverse Quellen informieren kompetent über die zahlreichen Vor- und Nachteile von Elektroautos. Für viele vegan lebende Menschen ist ein wesentliches Kriterium beim Autokauf aber, ob das gewünschte Modell lederfrei ist. Die entsprechenden Informationen sind allerdings nicht ganz leicht zu beschaffen. Wir haben deshalb alle Hersteller der aktuell in Österreich erhältlichen E-Autos kontaktiert (nicht immer erfolgreich) und Preislisten studiert. Das Ergebnis ist eine kompakte Übersicht mit durchaus positiven Ergebnissen quer durch die unterschiedlichen Fahrzeugklassen. Während Stoffsitze immer erhältlich sind, gestaltet es sich bei Details wie Lenkrad und Schaltknüppel oft schwieriger. Diese sind nicht selten mit Leder überzogen und alternativlos. Vegane Sonderwünsche sind nur im Premiumsegment möglich. Bei serienmäßig lederfreien Ausstattungsvarianten handelt es sich erfreulicherweise immer um die günstigsten Versionen und für Leder muss aufgezahlt werden.

Einige neue E-Autos (teilweise lederfrei) sollen im Laufe dieses Jahres noch auf den österreichischen Markt kommen: Tesla Modell 3, Renault Master Z. E., Opel Ampera-e, Hyundai Kona Elektro und Ford Focus Electric. Zahlreiche neue Elektrofahrzeuge befinden sich in Planung: etwa ein Nachfolgemodell des Mitsubishi i-MiEV und mehr als zehn rein elektrisch angetriebene Fahrzeuge von Daimler. 

Sind lederfreie Autos komplett vegan?

Aufgrund der zahlreichen Komponenten, die in einem einzelnen Fahrzeug verbaut werden, und der Vielzahl der verwendeten Materialien kann diese Frage seriös nur mit „vermutlich nicht“ beantwortet werden. Von Jaguar haben wir die ausführliche Auskunft erhalten, dass bei den Kunstledersitzen teilweise tierische Kleber verwendet werden und die Stoffsitze einen Wollanteil enthalten. Das könnte auch bei anderen Herstellern der Fall sein. Die genaue Zusammensetzung aller in einem Auto verwendeten Kunststoffe, Schmiermittel und Kleber sowie von Bremsflüssigkeit und Getriebeöl zu erfahren, ist quasi unmöglich.

Motorisierter Individualverkehr ist, unabhängig vom Antriebskonzept, ressourcenintensiv und sollte eine immer geringer werdende Rolle einnehmen. Dennoch wollen oder können viele Menschen privat oder beruflich nicht auf einen eigenen Wagen verzichten. Die Elektrifizierung von Autos kann zumindest dazu beitragen, die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern zu reduzieren und die Emissionsbelastung zu vermindern